Donnerstag, 12. Dezember 2013

RED APOLLO

Marche Funebre



Die erste richtige Platte von Red Apollo kam schon im Ende 2012/Anfang 2013 heraus. Und stilistisch hätte sie nicht besser zum Wetter passen können. Draußen war es früh dunkel und kalt. Dunkel, bzw. düster könnte man die Musik von Red Apollo auch nennen. "Marche Funèbre" heisst das gute Stück und heißt frei übersetzt Trauermarsch. Hiervon ist auf dem Album allerdings wenig zu finden. OK, man merkt hier genau, in welche Schublade man die Band stecken muss. Namedropping gefällig? Bitteschön: "Fall of Efrafa", "Tephra", "Arktika" und "Alaskan". Ergo weiß man nun, wo die musikalische Reise hingeht.

Die Lieder bewegen sich irgendwo zwischen Melodie, Atmosphäre und seelischen Abgründen. Wenn sie dann aus dieser Form ausbrechen und etwas brachialer zu Werke gehen, dann passt dies auch punktgenau. Ich persönlich stehe ja drauf, wenn Filmschnipsel als Liedintro verwendet werden. "Alaskan" machten das und "Microfilm" haben ein komplettes Album mit Filmschnipseln, anstelle von Gesang, gefüllt. Und Red Apollo stehen dem in nichts nach. Ergo: Filmschnipsel innerhalb Liedern = TIPP TOPP !!!
Ansonsten kommt auf der Platte die schon angesprochene dunkle Atmosphäre sehr gut rüber. Der Sänger hat einen rauen Gesang. Manchmal klingt dieser auch sehr gequält. Mein Vater würde mich fragen ob der Schmerzen hat.Textlich orientieren sie sich an solch illustren Typen wie Edgar Allan Poe, Algernon Blackwood und Charles Baudelaires.

Alles in allem ein sehr gutes Album einer doch recht jungen Band, die sich absolut nicht hinter oben genannten Bands verstecken muss. Hier stimmt alles! Diese ruhigen Momente in den Liedern, wenn sich alles anstaut um sich dann kurz drauf in einer Gitarren- und Schlagzeugwand aufzubauen und vom Sänger kurzerhand eingerissen werden. Genau so muss das sein!!! Und bei 6 (!!!) Liedern mit einer Gesamtspielzeit von einer guten halben Stunde, weiß man, dass man hier eine schöne Hintergrundmusik zum abendlichen Autofahren bei nebeligem Wetter hat.


Tracklist:
1. Siope
2. The Vow
3. Black Feathered
4. Ordeal
5. Häxanhammer
6. A Sea Of Trees




Red Apollo / Gottesmorder Split



Ui...hier ist die Stellenbeschreibung mit "Black Metal" betitelt. Nunja, um ehrlich zu sein hatte ich mit Black Metal nie so viel am Hut, weil ich es eher langweilig finde. Einen auf böse und gruselig zu markieren. Mit Gesichtsbemalung und Leder und Nieten. Alles in schwarz. Ääääh, ja.

Red Apollo kenne ich nun seit ihrer ersten Demo und muss sagen, dass sie mittlerweile eine meiner favorisierten Bands aus dem Doom-/Sludge-Metal Bereich sind. OK, hier höre ich schon die Black-Metal-Unkenrufe. Mir egal!
Waren sie auf der "Marche Funèbre" noch weniger brachial, könnte man hier meinen, sie hätten Speed gefuttert. Hier werden definitiv keine Gefangenen gemacht und die Grenze zum Black Metal ist relativ gering gehalten. Fast schon kaum greifbar. Die Melodien sind immer noch mit dabei. Auf der ersten LP hatten sie noch den "alten" Sänger. Jetzt übernehmen Christoph als Hauptsänger und Björn als Unterstützung die Gesangsparts. Und sie machen ihre Arbeit verdammt gut. Ziemlich rau, aber keineswegs dunkel, sondern eher "kreischig".
Mit "Transgressions I: The Obsessions Of The Earth" haben sie anscheinend den ersten Teil einer Trilogie veröffentlicht.

Kommen wir nun zu Gottesmorder aus Italien. Eine mir bis dato unbekannte Band. Vom musikalischen her. Klar hört man ab und an mal etwas zu einer Band, die jemand bekanntes gut findet. War bei mir bisher nicht so. Aber OK, ist dann doch zu viel Black Metal für mich/uns.  Und da frag ich mich, wie so etwas aus dem sonnigen Pisa kommt.
Auch hier wechseln sich schnelle und langsame, atmosphärischere Parts ab. Das ist passend zur Musik arrangiert. Was mit auffiel, ist der zweistimmige Gesang des Sängers. In der ersten Hälfte des Liedes ist er rau und kehlig. In der zweiten Hälfte des Liedes klingt er eher wie ein gequälter Gollum. Hell und rau und wie gesagt gequält. Kurz darauf driftet das Lied wieder in langsamere Gefilde ab.
Diese Band ist definitiv nichts für mich und wenn das Black Metal ist, geh ich lieber mit meinem Kater Horst kuscheln.


Tracklist:

1. RED APOLLO - Transgression I: The Obsessions of the Earth
2. GOTTESMORDER - Winds' Shadow





Red Apollo / Sundowning Split



Zwei Bands. Eine Stadt. Ein Sänger? Ja, ein Sänger! Anscheinend (ich nehme es jetzt nur mal an) war Christoph bei Sundowning zuerst Sänger und bei Red Apollo nur Bassist. Nach dem Weggang des ersten Sängers und dem doch katastrophalen Abgang des zweiten Sängers hat Christoph dann bei Red Apollo den Gesangspart übernommen.
Beide Bands sind in der Doom-Sludge Metal Ecke beheimatet, welche mir persönlich gut gefällt.

Kommen wir zuerst zu Sundowning. Das Lied fängt schwerfällig aber sehr melodiös an. Bis zur Hälfte des Liedes gibt es auch keinen Gesang. Der steigt dann ein, wenn auch die Band etwas mehr Gas gibt. Etwas. Nicht zu viel! Atmosphärisch bleiben sie aber in ihrer Schiene drin. Sie werden nicht schneller oder brechen zu sehr aus. Im Gegenteil. Hier wird das Genre auch nicht neu erfunden, aber man merkt, dass sie ihr Handwerk gut beherrschen. Hier zeigt sich mal wieder, dass aus NRW immer wieder verdammt gute Bands kommen. Für mich die "Arktika" Nachfolger.

Nun zu Red Apollo.  Was soll ich hier schreiben, was ich nicht schon in den anderen Reviews geschrieben habe?. Gute Band, gute Musik, "Tephra" Nachfolger (zumindest für mich). Das einzige, was man hier noch zu allem hinzufügen könnte, wäre, dass dieses Lied "Transgression II: Fear and Devotion" Part zwei der Trilogie ist. Da Teil eins auch auf einer Split gelandet ist, kann ich mir gut vorstellen, dass der dritte Teil auch auf einer Split landen wird. Man darf gespannt sein. Musikalisch muss ich natürlich sagen, dass sie hier, im Gegensatz zum Lied auf der Gottesmorder Split, weniger Black Metal, dafür wieder mehr Doom und Sludge reingepackt haben. Wieder mehr Atmosphäre und Melodie.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen