Amber/Locktender Split 7"

Seit dem Weggang von Anna hat sich im Hause Amber ja einiges getan. Das Hinzukommen von Julian brachte auch etwas musikalische Veränderung mit sich. Wo man durchaus sagen konnte, dass auf den ersten Veröffentlichungen noch ein Schuss Screamo vorhanden war, ist dieser nun vollends weg. 
Ihr, auf der Split 7" enthaltener Song "HERITAGE" geht direkt in die Vollen. Es wird am Anfang die Gitarre einen kurzen Moment fiepsen gelassen und danach wird klar, inwiefern Julian die musikalische Richtung mit beeinflusst. Mehr Dunkelheit, mehr Gekröse. Melodien für Millionen gepaart mit einem markanten Gesang. Vor meinem geistigen Auge ist alles dunkel und der Sänger windet sich in stroboskopischem Licht auf dem Boden, während er das Lied singt und die Musik sich zwischen laut und langsam bewegt. Ich sage euch, die Vorstellung ist großartig. So jung diese Band auch ist, sie müssen sich hinter niemandem verstecken. Licht aus!
Auf der anderen Seite befinden sich Locktender. Hier kommen wir dem Genre Screamo schon näher. Hier wird alles etwas schneller gespielt und der Gesang ist nicht so tief. Aber auch hier gibt es die wundervollen Melodien, die wir alle so lieben.
Vom hallenden Solo-Gitarrenspiel am Anfang ausgehend, baut sich das Lied immer mehr auf, nur um kurz danach in ein chaotisches Etwas abzudriften. Stellt euch vor, ihr fahrt Auto. Gas, Bremse, Gas, Bremse, GAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS, Bremse. Ich persönlich mag so etwas ja, wenn die Band aus dem Chaos heraus, in eine klimperante, melodische Spielweise übergeht, sich dort eine Zeit lang bewegt, nur um daraufhin wieder in das vorhergegangene Chaos abzudriften. Hier gibts keine Chugga Chugga Moshparts. Hier gibts nur flotte Finger.