Donnerstag, 12. Dezember 2013

Lord Snow - Solitude



Bis auf´s Messer in Berlin ist mittlerweile eine Institution, an der man in Deutschland schwer vorbeikommt. Aufgebaut von zwei super Typen, von denen jeder, nebenbei, noch sein eigenes Label hat.

Stefan ist der Chef von Vendetta, hat vor kurzem das großartige Jungbluth Album rausgebracht und Robert ist seines Zeichens der ehemalige Schreihals von ZANN und macht das Label Adagio830, welches in regelmäßigen Abständen, gute Platten rausbringt. Einiges davon ist nicht so mein Fall, aber im Großen und Ganzen ist das schon amtlich, was er da macht.

Nun kommt er mit einer Band um die Ecke, die mich umhaut. Diese Platte trifft genau den Punkt, mit dem man mich begeistern kann. Screamo, der gut gemacht ist. Und ich meine jetzt nicht den Mist, den man heute darunter versteht, sondern dass, was man von Mitte der 90er bis zur Mitte 2000 als Screamo gemacht hat. Als es hier nur so von Bands aus Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich gewimmelt hat. Ab und an kam auch mal eine Band aus Amerika rüber, die sich dann zu den Europäern gesellt hat. Das war ne schöne Zeit, hach. Genug der Nostalgie, sonst wein ich noch.

Lord Snow, ja so hieß auch eine Folge aus Game of Thrones, sind drei Kids. Zwei Typen und ein Mädel. Das Mädel ist auch die Haupt-Schreihälsin. Mag ich! 
Hier wird geschrammelt und geschrieen, dass sich die Balken biegen. In fast jedem Lied wird auch gerne das Tempo gedrosselt, und dann wieder angezogen. Ich glaube, die Pixies[ haben mit dieser Art, Musik zu machen, angefangen. Tempo, Bremse, Tempo, Bremse. Laut, leise, laut, leise. Schreien, reden, schreien, reden. Und hier klingt es original wie aus den 90ern importiert. Ich mach hier heute kein Namedropping, das nervt mich eh. Wer sich etwas mit der beschriebenen Materie auskennt, weiß genau, wohin die Reise geht. Drei von elf Liedern gehen über die zwei Minuten Marke. Der Rest dümpelt irgendwo um die 1:10/1:20 er Marke. Textlich geht es hier, wie soll es anders üblich sein, eher düster und depressiv zur Sache. Sehr emotional das Ganze.
Diese Band versinkt im Chaos, ohne sich selbst zu verlieren. Hier ist alles perfekt aufeinander abgestimmt. Fiepen (ja ich liebe es), schnelles Gitarrenspiel, Geschrei, wildes Bearbeiten der Felle (Gruß an Phil Collins). Hört es euch einfach mal auf deren Bandcamp Seite an. Is ja für lau. 

Und denkt dran, KAUFEN!!! A: damit Robert noch mehr solcher Sahnestücke rausbringen kann und B: damit die Band weitermacht.

Tracklist:


01. selfish sleep 
02. dark cloud 
03. she's clearly made the most of it 
04. stormcloak 
05. yellowamarillo//booker dewitt 
06. corpse pose 
07. incorrective unconsciousness 
08. shere khan 
09. solitude 
10. bb 
11. the background static of perpetual discontent

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